24 Stunden
Harald Friedl | AT 2024 | 100 minKinostart: 11.10.2024
Die 50-jährige Rumänin Sadina Lungu ist 24-Stunden Pflegerin. Seit Jahren kümmert sie sich um die 85-jährige Frau Pöschl in Bad Vöslau. Das Leben Sadinas ist eintönig und kräfteraubend. Einsamkeit nagt an ihr. Fitnessübungen, Rauchen und online-Gespräche mit Familie und Freund:innen in Rumänien helfen ihr durch die Tage. 14 Jahre schon hält Sadina jeweils drei bis fünf Monate am Stück durch, ehe sie für einen Monat heimfahren kann, um mit ihren Liebsten, die sie finanziell unterstützt, zusammen zu sein und das zu tun, was sie gerne möchte.
Mit ihren langen Einsätzen ist Sadina eine seltene Erscheinung in der Branche. Wie schafft Sadina ihr Leben fern der Heimat? Was tut sie gegen die Gefahr der Entfremdung von daheim? Wie schafft sie es unter vielfältigen körperlichen und mentalen Herausforderungen bei sich zu bleiben und selbst auch etwas vom Leben zu haben?
Harald Friedls Dokumentarfilm 24 STUNDEN schöpft seine emotionale Kraft primär aus der Figur seiner Protagonistin Sadina Lungu, die dem Klischee von 24-Stunden-Betreuer:innen kaum entspricht. In online-Kontakten mit Kolleginnen erzählt der Film gleichzeitig von den Gefahren und Ausbeutungsverhältnissen in der Pflegebranche, die sich nur wegen der extremen sozialen Schieflage in Europa so hartnäckig halten können. Parallel zur persönlichen, emotionalen Geschichte Sadinas entwickelt der Film große sozialpolitische Relevanz. Denn Sadina steht in diesem Film nicht nur für sich allein, sondern für geschätzte 62.000 Osteuropäer:innen, die in Österreich in der 24-Stunden-Betreuung arbeiten.
Fünf Seen Filmfestival 2024: Bester Dokumentarfilm
»Die Stärke der Protagonistin wird intim und überzeugend eingefangen….24 STUNDEN schafft Empathie und liefert eine sehr starke Geschichte, die handwerklich überzeugend umgesetzt ist.« Aus der Jurybegründung
»Eindringliche Bilder der Intimität.« Salzburger Nachrichten
»Großes, episches und sehr cineastisches Direct Cinema.« – DOK.fest München
»Harald Friedls dokumentarisches Porträt besticht durch die Sorgfalt, mit der hier von Sorgearbeit erzählt wird. Mit großer Zurückhaltung der Kamera bei gleichzeitiger Nähe dokumentiert der Regisseur Sadinas Alltag. Dabei gelingt es ihm, sie nicht als Opfer der Umstände, sondern als Person erscheinen zu lassen, die es entgegen aller Widrigkeiten schafft, sich auch um sich selbst zu kümmern.« Eva Königshofen, Diagonale 2024
»Harald Friedls Dokumentarfilm beleuchtet den Alltag von Sadina Lungu auf sensible Weise und gibt Einblicke in ein oft verborgenes (Arbeits-)Leben….Friedls Film lebt von Kontrasten und bringt uns eine Welt nahe, die unbedingt sichtbar gemacht werden muss.« – RAY Kinomagazin
»Parallel zur Geschichte Sadinas entwickelt der Film große sozialpolitische Relevanz.« – Ö1 Magazin „gehört“
»Das Besondere an Friedls Film ist, dass er Care-Arbeit in all ihrer Komplexität darstellt – mit großer Sorgfalt, Liebe und Respekt.« – Salzburger Nachrichten
»Packendes, sorgfältig beobachtetes Porträt.« – Kurier ★★★★
»Ein starkes Stück, das Isoliertes, ohne zu werten offenbart.« – OÖ Nachrichten ★★★★
»24 STUNDEN ist ein Film von hoher gesellschaftspolitischer Relevanz. Erzählt wird dieses Porträt der Sorgearbeit mit eindrücklicher Behutsamkeit, wie zwei Freundinnen lachen die beiden gemeinsam, sie streiten – sie leben.« – Der Standard
Aktuelle Kinotermine hier:
Die nächsten Sondervorführungen:
3.12., 17.30 Uhr Admiral Kino, Veranstaltet von der Grünen Bildungswerkstatt (mit LA für Gesundheit und Pflege Barbara Huemer, Anna Leder (IG 24), Sadina Lungu und Regisseur Harald Friedl); Infos zur Veranstaltung
11.12., 17.30 Uhr, Filmhaus Spittelberg, Film & Gespräch mit Harald Friedl (Regisseur) & Laura Balomiri (Universität Wien), Moderation: Anna Smolzer (ASH Forum). Mit Unterstützung durch vida und vidaflex
15.12., 17.00 Uhr Retzer Land (mit Harald Friedl)
Regie: Harald Friedl, Mit: Sadina Lungu, Petronela Her, Elisabeth Pöschl u.a., Kamera: Helmut Wimmer, Ton: Thong Zhang, Schnitt: Philipp Mayer, Übersetzung: Laura Balomiri, Regieassistenz: Jola Wieczorek, Produktion: Ralph Wieser, Susanne Berger, Mirjam Saleh, Förderer: Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, ORF Film/Fernseh-Abkommen, Land Niederösterreich, Eine Green Filming Produktion ÖFI+ // Green Bonus.
Kinostart mit Unterstützung durch: